- Fertigstellung: 01.06.2016
- Kategorie: Steildach 2017
- Unternehmen: Waldemar Klimek Dachdecker- u. Klempnermeister
Einfamilienhaus in Herdecke an der Ruhr im Ortsteil Ahlenberg. Das Haus befindet sich in einer gehobenen Wohngegend mit Wohnhäusern in überwiegend freistehender Bauweise. Durch den Bauherren wurde eine Dachsanierung mit einer 300 Quadratmeter großen Naturschiefereindeckung beauftragt. Die Herstellung sollte nach Altdeutscher Deckung mit spanischem Schiefer ausgeführt werden. Die Spenglerarbeiten sollten auf insgesamt 50 qm in der Falztechnik ausgeführt.
Ziele:
Bei dem Auftragsobjekt handelt es sich uKklimerm ein freistehendes Einfamilienhausbestehend aus Kellergeschoss, Erdgeschoss und Dachgeschoss, welches in den 70er Jahren in anthroposophischer Stilweise erbaut wurde. Das Haus hat eine entsprechende aufwendige Dachkonstruktion welche aus insgesamt 10 verschiedenen Dachflächen besteht. Bei der Errichtung war der Architekt selbst der Bauherr. Bevor es zu der Sanierung kam, hatte der Bauherr zahlreiche Dachdecker auf ihre Fähigkeiten, Kenntnisse und deren handwerkliches Geschick geprüft.Der Auftrag wurde von allen anderen abgelehnt, da man sich nicht einig geworden war und der Auftrag von den Mitbewerbern nicht realisiert werden konnte. Nach dem ersten Gespräch mit dem Bauherrn blieben wir weiterhin in Kontakt. Meine Vorstellungen sagten ihm offensichtlich zu. Er beauftragte mich daraufhin mit der gesamten Planung, Ausführung und Koordination aller Leistungen. Zusätzlich sollte ich die Änderungen in der Dachfläche planen.
Mein angebotenes Leistungspaket umfasste die Asbestsanierung, welche mit zahlreichen Sicherheitsmaßnahmen und diversen Anmeldungen verbunden waren, wodurch weitere Kosten entstanden. Die Energetischen Anforderungen konnte ich durch eine Sparrenerhöhung mit einer zusätzlichen Dämmung und einer Lüftungsebene umsetzen. Die Spenglerarbeiten aller Dachteile wurden handwerklich abgewickelt und per Hand erstellt. Selbst die Dachrinnen wurden in der Werkstatt angefertigt, in Kupfer ausgeführt und vor Ort mit Rinnenhaltern und Rinnenwulsthaltern montiert. Die Entwässerung sollte auf der Gebäuderückseite über Fallrohre erfolgen, welche verdeckt in die Dachkonstruktion verbaut werden sollten. Einzelne Flächen, welche zu flach für eine Kupferscharen eingedeckt worden. Schiefereindeckung waren sind mit Zwei vorhandene Kamine wurden an die Dachform des Daches angepasst. Ein zusätzlicher Lichteinlass wurde durch spezial angefertigte Scheiben ersetzt. Diese heben sich im Kehlbereich nicht aus der Fläche heraus und harmonisieren farblich. Die Montage der Außenjalousien wurde als Sonderanfertigung geplant, so dass sie im Fassadenaufbau bzw. in der Konstruktion hochgefahren werden können und verdeckt sind. Bei der Schiefereindeckung wurden die Dachflächen teilweise neu konstruiert eingeschalt und gedämmt, wobei die Traufüberstände abgeschrägt wurden. Durch diese Maßnahme konnte dem Dach eine zeitgemäße Optik verliehen werden. Die Eindeckung erfolgte mit dem Naturschiefer. Die Gebindesteigung passte hervorragend zu dem schrägen Dachüberstand. Der Anfang und die Endorte wurden ebenfalls als Stichort ausgeführt. Alle aufgehenden Bauteile, wie z.B. die Kamine wurden eingekehlt.
Abschließend möchte ich als Fazit ziehen, dass der Auftrag eine Herausforderung für mich war, welche ich nicht oberflächlich abarbeiten konnte und welche mich im vollen Umfang gefordert hat. Vielmehr griff ich auf meine Fähigkeiten der Handwerkskunst zurück. welche mir durch meinen Vater weitergegeben wurde. Ich bin Dachdecker in der 5. Generation. Mit dem Objekt wollte ich beweisen wie wichtig es ist, nicht nur Dachdecker zu sein, sondern zu zeigen wie vielseitig unsere alte Dachdeckerkunst sein kann. Für mich war es eine Verpflichtung mich mit meinem ganzen Können, Herz und Verstand einzusetzen. Ich denke, dass dies an dem gelungenen Endresultat erkennbar geworden ist und die zuvor vereinbarten Ziele erreicht werden konnten.