- Fertigstellung: 31.12.2018
- Kategorie: Bauwerkserhaltung 2019
- Unternehmen: JaKo Baudenkmalpflege GmbH
Bei dem Gebäude Hauptstraße 4/ 6/ 8 handelt es sich um ein Kulturdenkmal gem. §2 DSchG. Es ist ein bedeutendes Gebäude der Gemeinde Beuren und befindet sich in zentraler Lage im historischen Ortskern von Beuren, in unmittelbarer Nähe des historischen Rathauses und weiteren bedeutenden Baudenkmälern.
Das Gebäude Hauptstraße 4 gehört zu dem ältesten Gebäude in Beuren. Es wurde um 1422 als Geschossständerbau errichtet, jedoch später mehrmals eingreifend umgebaut. Typisches Merkmale bei diesem Haus sind das verschindelte Zwerchhaus und der einmalige gusseiserne Balkon, der auf den Reichtum der ehemaligen Besitzer schließen lässt. Als letztes diente es dem Bürgermeister als Wohnraum. Die sehr hochwertige Innenausstattung ist heute noch weitestgehend erhalten.
Das Gebäude Nr. 6/8 wurde erst später, um 1775, angebaut. Die Erweiterung diente am Anfang zum einen als Wohnraum sowie als Scheune für die landwirtschaftliche Nutzung. In den letzten Jahren der Nutzung wurde das Haus Nr. 8 als Schulgebäude der Gemeinde und Haus Nr. 6 als Wohnraum für die Lehrer genutzt.
Das historische Reihenhaus besticht durch seine noch erhaltene historische Originalität. Gemeinsam mit der Gemeinde Beuren, den Baubehörden und dem Landesdenkmalamt wurde die Planung entwickelt. Das Gebäude sollte seinen Reihenhauscharakter auch in der zukünftigen Nutzung beibehalten. Es sollten mehrere Wohneinheiten im hochwertigen Stil untergebracht werden, ohne die Originalität des Gebäudes zu verlieren. Alle 6 Einheiten bieten historischen, einzigartigen Wohnraum mit Charme der ganz besonderen Art.
Denkmalgerechte Restaurierung
Jeder Gebäudeteil hat durch seine ursprüngliche Nutzung einen ganz eigenen Charakter und unterscheidet sich in Zustand und Ausstattung. Es war beabsichtigt, diesen jeweiligen Charakter auch bei der Sanierung zu berücksichtigen und ggf. wiederherzustellen. Konstruktive Schwachstellen wurden fachgerecht ausgebessert, mit dem Ziel, die Originalsubstanz so weit wie möglich zu erhalten und ohne die Substanz mehr als nötig zu beanspruchen. Erhaltenswerte Einbauten, die überwiegend in der ehemaligen Bürgermeisterwohnung zu finden waren, wurden restauriert und wieder eingebaut. Die teilweise noch vorhandenen und gut erhaltenen Fußbodenbeläge wurden gereinigt, restauriert und wieder verlegt. Die restauratorische Befunduntersuchung diente bei Farbgebung und der Festlegung der Putzoberflächen als Grundlage. Alle relevanten Details und gestalterischen Fragen wurden vorab mit der zuständigen Denkmalschutzbehörde abgeklärt.
H4: 3 Wohneinheiten/ 1 WE im OG/ 2 + 3 WE im DG
H6: 2 Wohneinheiten/ 1 WE im OG/ 2 WE im DG 1 + DG 2
H8: 1 Wohneinheit/ über alle Geschosse
Das gesamte Gebäude wurde energetisch saniert. Die Sanierungsmaßnahmen erfüllen mindestens die Kriterien zum KfW-Effizienzhaus Denkmal.