- Fertigstellung: 18.12.2019
- Kategorie: Metall
- Unternehmen: Bauspenglerei Rainer Schuster
Bei dem Sanierungsobjekt handelt es sich um ein Altstadthaus aus dem Jahr 1908, in der Bergstadt Lindenberg im Allgäu. Es wurde im Jahr 2019 nach modernsten Gesichtspunkten der EnEV und unter Erhalt des optischen Charakters komplett saniert. Die Stadt Lindenberg, auch „klein Paris“ genannt, wurde als Hutstadt geprägt. Durch nachhaltige Restaurierungen versuchen wir immer wieder einen Beitrag zum Erhalt des Stadtbildes zu leisten. Hier ist einerseits die Liebe zum Handwerk mit der besonderen Handschrift gefragt und andererseits gilt es dabei die Betriebskosten zu minimieren und vorhandene Ressourcen zu nutzen.
Diese energetische Sanierung umfasste angefangen mit Kellertrocknung und Wandentfeuchtung, Brandschutzisolierung mit Steinwolle, einer 3-fachen Sonnenschutzverglasung, Brennstoffzellenheizung zur Eigenstromerzeugung sowie einer kontrollierten Ent- u. Belüftung mit Wärme und Feuchterückgewinnung.
Anschließend wurde eine komplette Dachstuhlerneuerung mit verschiedenen Gaupen und innenliegender Dachterrasse ausgeführt. Die Dachgaupe mit Balkon auf der Westseite dient als Fluchtweg, unter Berücksichtigung der Anforderung an Gebäudeklasse 4 dieses Objektes, in Hinblick auf dessen Nutzung als Kita und Volkshochschule.
Um unserem Kunden eine sturmsichere, bruchfeste sowie umweltfreundliche Gestaltung anbieten zu können, haben wir Ihn für ein kleinteiliges Metalldach begeistern können. So erfolgte die Dacheindeckung mit Prefa-Dachrauten 29 x 29 Aluminium Stucco P 10 Oxid Rot bei einer Dachneigung von 52°. Der Grat wurde mit Froschmaulluken entlüftet, die Entlüftung der restl. Dachfläche erfolgte durch den Übergang am Walmdach. Gaupen- und Walmdach wurden in Doppelstehfalztechnik mit Aluminum Stucco P10 Oxid Rot eingedeckt. Um das gesamte Farbkonzept der Fassade zu unterstreichen, erfolgte die Gestaltung der Gaupen- und Dachterrassenfronten in Stucco P 10 hellgrau. Die Dachentwässerung mit ihren oxidroten Ablaufrohren setzt zusätzlichen Kontrast und farbliche Akzente.
Mittlerweile wird in Lindenberg bei Schneelastzone 3 ein charakteristischer Wert von 475 kg/m² angesetzt. 1975 waren dies im Vergleich nur 255 kg /m². Das gewählte kleinteilige Dachsystem kann diesen höheren Anforderungen problemlos gerecht werden. Um die Sicherheit vor Schneelawinen zu gewährleisten, haben wir in der Dachfläche sechs Schneestopper pro m² angeordnet und an den Traufen zusätzliche Schneefangrechen. Der entstandene Mehrwert der umfassend überarbeiteten Dachkonstruktion wird im nachstehenden Vergleich der Dachaufbauten – vor und nach der Sanierung – sehr deutlich. Der Dachboden ist als Wohnung mit zwei Ebenen, einer Galerie und Dachterrasse ausgebaut, in der es sich wunderbar leben lässt.
Alter Dachaufbau:
• Kaltdachboden ohne Dämmung u. Isolierung
• von innen sichtbare Ziegeldeckung
• Geschossdeckendämmung ca. 80 mm Glaswolle
Neuer Dachaufbau:
• Sparrendicke 240 mm
• Zwischensparrendämmung Mineralwolle 240 mm
• Holzfaserdämmung 60 mm
• Unterspannbahn
• Konterlattung 60 mm
• Holzschalung 30 mm
• Trennlage Tacoseal DSK als Notdeckung
• Alu-Rautendeckung