- Fertigstellung: 30.05.2018
- Kategorie: Dach 2019
- Unternehmen: BRÜGGEMANN Dach- & Wandtechnik GmbH
Flachdachsanierung – Kupfer-Passage, Coesfeld
Im Stadtzentrum von Coesfeld liegt zwischen Süringstraße, Kupferstraße und Poststraße das modernisierte Einkaufszentrum „Kupfer-Passage“. Das Gebäude wurde 1984 erbaut und wies nach über 30 Jahren immer wieder Undichtigkeiten in der Dachlandschaft auf. Eine Komplettsanierung der 3.500 m² großen Dachfläche war unumgänglich. Die Kupferpassage besteht aus mehreren Gebäudeteilen mit einer zusammenhängenden, gefangenen Dachlandschaft, die rundherum durch höhere Gebäude eingegrenzt ist. Bei der Sanierung der komplexen Dachfläche mussten viele Besonderheiten berücksichtig werden:
1. Abriss und Komplettsanierung während des laufenden Betriebs
2. Logistik
Durch die Lage der Kupfer-Passage mitten in der Enge der Innenstadt in der Fußgängerzone war der Abtransport des Altmaterials sowie auch die Anlieferung der neuen Materialien eine Herausforderung, da auch die Warenanlieferungen der lokalen Fachgeschäfte berücksichtigt werden mussten.
3. Kran
Mit nur sechs Meter breiten Straßen im Innenstadtbereich und Tiefgaragen unter den Gebäuden konnte ein Turmdrehkran mit einer Ausladung von 60 m und einer Traglast von 6 t nur nach Absprache mit einem Statikbüro und den Versorgern [Stadtwerke, Kabel Deutschland, Vodafone] aufgestellt werden.
4. Baustellenorganisation
Besonders umfangreich und herausfordernd war die zeitgerechte Koordination und Abstimmung der vielen Einzelgewerke wie Klempner, Elektriker, Maurer, Dachdecker, Blitzschutz, Garten- und Landschaftsbauer, Abrissunternehmen usw.
5. Detailarbeit
Die zu sanierende Dachlandschaft war keine ebenmäßige Fläche, sondern es mussten viele individuelle und komplexe Details wie Klima- und Lüftungsgeräte, Tür- und Fensteranschlüsse, Lichtbänder und Lichtkuppeln sowie auch Dachterrassen mit Dachbegrünung berücksichtigt werden, so dass die Arbeiten sehr umfangreich waren. Eine weitere Besonderheit hier war die Herstellung der Wandanschlüsse an den aufgehenden Gebäuden. Hierzu wurde das vorhandene Klinkermauerwerk in einer Pilgerschrittweise aufgenommen, die Abdichtungsbahnen ans Hintermauerwerk angeschlossen und der neue Klinker durch den Maurer wieder angebracht und verfugt.
6. Sicherheit
Neben den Standard-Sicherheitsvorkehrungen wie Gerüsttürmen, Flachdachschutzgerüsten und Fluss Berkel, der direkt am Sanierungsgebäude entlang läuft, gelegt werden.
7. Material
Die gesamte Dachfläche von 3.500 m² wurde zur besseren Koordination in elf Zonen aufgeteilt.
Es wurden 370 t Kies und Split, 600 m² Plattenbelag, 3.500 m² Dämmung, 3.500 m² Schweißbahn, 53 Gullys, 450 m Attikaabdeckung, 450 m Klinker, 150 m² Mutterboden und 80 m³ Bäume, Sträucher und Büsche entsorgt.
Beim Neuaufbau der Dachfläche wurden 3.500 m² Bitumenvoranstrich, 3.500 m² Bauder Flex G4, 3.500 m² Bauder K5E, 3.500 m² Bauder Smaragd, 3.500 m² Jackodur 144 mm, 3.500 m² Dachvlies, 355 t Kies, 490 m Zinkabdeckung, 150 Stück Abdichtungen [Lüfter, Lichtkuppeln, Blitzschutz], 23 Stück Sita Turbo Notentwässerung, 120 m Absturzsicherung, 110 m² Fassadenplatten Fundamax, 120 m Bewegungsfugen, 450 m Klinker inkl. Z-Sperre, 110 m Entwässerungsrinne, 60 m Brandwand und 350 m² Dachterrassen mit Dachbegründung verbaut.
8. Umsetzung
Die Beanspruchung der Dachfläche durch regelmäßige Technikereinsätze für die Wartungsarbeiten an den technischen Geräten sowie die Dachterrassen in den Wohnbereichen forderten eine sehr hohe Abdichtungssicherheit. Um dieser zu entsprechen, wurde ein Umkehrdach ausgewählt.
Bei diesem besonderen System zur Dämmung von Dachflächen liegt die Abdichtung [für die Kupfer-Passage wurden drei hochpolymeren Abdichtungsbahnen ausgewählt] unterhalb der Dämmstoffplatten. Diese werden nicht abgedichtet, sondern von oben nur mit einem Vlies abgedeckt und mit lockerer Kiesschüttung beschwert.
Vorteil hierbei ist, dass die Dachhaut vor starker Sonneneinstrahlung und Kälteeinwirkung und auch vor mechanischer Beschädigung geschützt ist und so eine hohe Lebensdauer der Abdichtung erreicht wird.