- Fertigstellung: 11.10.2018
- Kategorie: Holz
- Unternehmen: H-W GmbH Holzbau - Zimmerei gepr. Restaurator im Zimmererhandwerk
Das Fachwerkhaus wurde 1829 als Wohnhaus / landwirtschaftliches Gebäude in der Gemeinde Geisingen, (heute Stadtteil von Freiberg /N), errichtet. Belegt ist dieses Datum durch die Inschrift im Keilstein im Türsturz, 1852 wurde das Gebäude zum Rathaus mit Feuerwehrgerätehaus umgebaut. In alten Bauzeichnungen ist noch ein Glockenturm auf dem Dach zu sehen. Das Gebäude ist ein Kulturdenkmal gemäß § 2 des Denkmalschutzgesetzes für Baden-Württemberg.
In den Jahren 1983/84 wurde das Fachwerk freigelegt und im Obergeschoß eine 3-Zimmerwohnung eingebaut.
2016 wurde mit der Planung für eine energetische Sanierung begonnen. Bei der Bestandsaufnahme wurden dann starke Schädigungen und Fehlstellen im Fachwerk festgestellt. Auch durch falsche Farbe und Spachtelmasse sind massive Holzschäden erkennbar. Die Holz-Verbundfenster und die dazu gehörenden einfachen Holzbretterläden sind in einem sehr schlechten Zustand.
Da es sich um ein Denkmal handelt, wie oben schon erwähnt, war für die energetische Sanierung eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung erforderlich. Es wurde vereinbart, dass das EG und OG mit Dämmputz verputzt wird und die Giebeldreiecke mit Holzfaser gedämmt und mit einer Boden – Leistenschalung verkleidet wird. Die Farben mussten natürlich nach Angabe von der Denkmalbehörde
gemischt werden.
2017 wurde mit der Ausführung begonnen und schon beim Öffnen der Dachfläche sind weitere Schäden an allen Traufpunkten, auskragende Deckenbalken mit eingezapften Sparren und Aufschieblinge, sichtbar geworden.. Außerdem musste die Traufkonstruktion nach außen hin verlängert werden um den Wärmeschutz im selben Verhältnis zu über kragen.
Nachdem alle Traufpunkte gerichtet waren wurden die Sparrenquerschnitte mit seitlichen Dielen erhöht, für die Aufnahme einer späteren Zwischensparrendämmung. Bei der Balkenlage über OG wurden die Balkenfächer von altem Bauschutt, etc., gereinigt und bis auf die dazwischen liegenden Lehmwickel geleert. Dieser Hohlraum wurde dann mit Holzfaser aus gedämmt.
Das 1. und 2. Dachgeschoß wurde als einfache Bühne ausgebaut Das Kehlgebälk wurde dafür auf der Mittelpfette etwas in der Höhe ausgerichtet, sämtliche Holzverbindungen teilw. mit Holznägel, und die Fachwerkhölzer wurden überarbeitet, bzw. erneuert. Die neuen Holzfußböden, der Aufgang ins 2. OG die Verkleidungen, etc., geben ein besonderen Flair in dem Altbau..
Heute ist das sanierte Häusle wieder ein Schmuckstück im alten Kern von Geisingen, wobei es doch einige Diskussionen über das nicht mehr sichtbare Fachwerk gab, und ein Blickfang an der Durchfahrtsstraße .