- Fertigstellung: 26.01.2017
- Kategorie: Holz 2019
- Unternehmen: Hartmann Holzbau GmbH & Co.KG
Sanierung und Umbau – Voraussetzung
Bestand:
Das Wohnhaus ist ein Fachwerkhaus mit angegliederter Scheune und Stall aus dem 19. Jahrhundert mit typischer regionaler Raumaufteilung. Im Erdgeschoss befindet sich neben dem Eingang/Flur zur Rückseite hin eine Küche mit einem im Jahr 2002 angebauten Wintergarten und Terrasse sowie zur Rechten die beiden Stuben. Linksseitig vorne gab es schon damals eine Kammer die dann später als kleines Büro genutzt wurde. Zur Rückseite gab es einen Flur mit einem Zugang zur Speisekammer und dem Bad, sowie zur Scheune und dem früheren Kuhstall. Im Obergeschoss liegen das Schlafzimmer von Ida und Klaus, das ehemalige Schlafzimmer der Großeltern, welches jetzt die Tochter bewohnt und ein rückwärtiges Zimmer für den Sohn in dem seit 2008 noch ein kleines Bad abgeteilt ist. Nach dem Neubau von Stall, Maschinen- und Bergehallen in der näheren Umgebung, wurde der produktive Bereich der Landwirtschaft komplett umgesiedelt.
Nun standen die landwirtschaftlichen Bereiche leer und die Idee der Wohnraumerweiterung kam zur Sprache, da im Obergeschoss nur die drei kleinen Schlafzimmer mit kleinem Bad und Abstellraum zur Verfügung standen.
Auch war es immer sehr beschwerlich und teilweise nicht möglich größere Möbel über die alte, sehr steile und schmale gewendelte Stiege ins Obergeschoss zu bekommen.
Sanierung und Umbau – Umsetzung
Wunsch der Bauherrschaft:
Im Erdgeschoss sollte ein größeres Büro mit Ablagemöglichkeiten neben dem jetzigen Büro entstehen. Das bestehende Büro sollte ein Durchgangszimmer mit großzügiger Garderobe werden.
Im Obergeschoss möchte die Familie ein geräumiges Schlafzimmer für die Eltern, ein Zimmer für Sohn Alexander sowie eine „kleine Wohnung“ mit eigenem Bad für Tochter Isabell. Weiter sollte ein neues und größeres Bad verwirklicht werden. Und zu guter letzt noch einen separaten Aufgang zum Obergeschoss, um auch größere Möbel nach oben zu bekommen.
Die Umsetzung:
Für das neue Büro wurde im Bereich der ehemaligen Tenne (die für die Schrotmühle und Futtermaschine genutzt wurde) zwischen Kammer und altem Stall eine Bodenplatte auf EG Niveau betoniert. Nach dem Aufmauern der Stallwände auf Höhe der OG-Decke ist eine neue Holzbalkendecke über die gesamte Breite und Tiefe von Stall und Garage eingebaut worden. Dies ergab zugleich den Fußboden der neuen Zimmer im Obergeschoss. Außen- und Innenwände wurden zum Teil ertüchtigt und teilweise neu erstellt. Der Abschluss zum Dachgeschoss bildet eine neue Holzbalkendecke die auch oberseitig begehbar ist. Dabei ist ein Augenmerk auf die Brandsicherheit gelegt worden. Die Wände zur Scheune, die zwar nur als Abstellraum genutzt wird, sind in diesem Zuge als feuerhemmende Wände ausgebildet worden.
Auf der Rückseite ist der alte Anbau der früher für Getreide und Futterlager genutzt war komplett weggerissen worden. Hier ist ebenfalls eine neue Bodenplatte mit Aufkantungen entstanden um den Hangausgleich zu erreichen. Des Weiteren sind die Wände in Holzrahmenkonstruktion mit außen seitiger Holzverschalung ausgeführt worden. Im Innenbereich entstand Platz für eine Kellertreppe sowie die Treppe ins Obergeschoss. Für die Durchgangshöhe im Bereich der Treppe, den Einbau des Bades und die Belichtung des Treppenhauses und Flures ist eine großzügige Gaube mit viel Fensterfläche aufgebaut worden.
Wohnen und Leben im neugestalteten Wohnraum:
Durch die jetzt entstandenen großzügigen Räume ist die knappe Wohraumsituation deutlich entschärft worden. Jedes Familienmitglied hat die Möglichkeit sich in seinem Wohnbereich zu verwirklichen. Außerdem ist der leerstehende Scheunen-Bereich nun einer sinnvollen Nutzung zugeführt worden. Eine Sanierung des in die Jahre gekommenen Gebäudeteils wäre in nächster Zeit ohnehin erforderlich gewesen. Ein großer Vorteil ist die zusätzliche geräumige Treppe die einen Zugang ins Obergeschoss schafft sowie auch einen 2. Fluchtweg darstellt.