- Fertigstellung: 31.01.2018
- Kategorie: Ausbau 2019
- Unternehmen: Zimmerei Beyer
Die Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute Jugendstil-Villa wurde umfangreich für den heutigen Bedarf eines Tagungshauses saniert und modernisiert. Hierbei wurde das gesamte Haus energetisch sowie den Brandschutzanforderungen entsprechend saniert. Das Schöne und Anspruchsvolle an dem interessanten Projekt war für uns als Handwerker die Vielseitigkeit unseres Berufes und das Zusammenspiel von Architektur, Statik, Bauphysik und Handwerk.
Zu Anfang wurde eine klassische Dachsanierung mit energetischer Sanierung und Neueindeckung ausgeführt. Hier war die Geometrie und Lage des Gebäudes bereits eine Herausforderung bei Logistik und Ausführung. Aufgrund des aufwendigen Gerüstaufbaus wurde im Laufe der Sanierung von Architekten und Bauherrschaft zusätzlich zur Dachsanierung eine Fassadensanierung beschlossen. Die ursprünglichen asbesthaltigen Eternitplatten wurden entfernt und durch ein Wabenmuster aus neuen Eternitplatten ersetzt. Auf einer alten Platte wurde das Erbauungsjahr von 1921 entdeckt.
Das vorgesetzte Scheinfachwerk wurde nach historischen Vorbild neu angebracht. Die profilierten Gesimse nachgearbeitet und erneuert.
Die größte Herausforderung war der Innenausbau des Dachgeschosses mit eingebundener Hauskapelle. Es mussten akustische, brandschutztechnische, statische und optische Vorgaben in Einklang gebracht werden.
Der Boden wurde komplett entkernt und mit Holzfaserprodukten neu gedämmt. Die Räume werden über den Boden mit dem energieeffizienten und nachhaltigen Janssen-Flächenheizung-System geheizt. Durch Trockenbauwände ergab sich für die angedachte Nutzung eine neue Raumaufteilung.
Um der Hauskapelle einen besonderen offenen hohen Raum zu ermöglichen wurde die Zwischendecke demontiert und es musste der komplette über zwei Stockwerke hohe Giebel durch einen schlanken neu eingezogenen „Ringanker“ aus Holz und Stahl gesichert werden.
Im Innenausbau wurde der Übergang von Mansarddach zu Hauptdach und der neu eingezogene Ringanker mit einem runden Gesims hervorgehoben. Dies erforderte hohes handwerkliches Geschick und Geduld.
Die Empore wurde durch eine Trockenbaukonstruktion im Stil der zukünftigen Raumgestaltung konstruiert.
Der Innenausbau war durch die Vielzahl der verschiedenen Materialien und der vorgegebenen Raumgestaltung und Raumlehre überaus anspruchsvoll.