- Fertigstellung: 16.08.2019
- Kategorie: Dach
- Unternehmen: K. Kutscher-Remy GmbH
Bei dem von uns sanierten Objekt in Rheinberg wurde vergangenes Jahr sämtliches Know-how abverlangt; das ein zukunftsorientierter Dachdeckerbetrieb haben sollte.
Das Wohnhaus in Rheinberg wurde von Architekt Ollk 1960 im Auftrag der Firma Underberg für einen leitenden Angestellten entworfen und zu damaligen Zeiten auf dem modernsten Stand errichtet. Die Grundfläche beträgt ca. 191 m², das erste Obergeschoss verspringt auf der Gartenseite nach hinten und hat eine Grundfläche von gut 88 m². An dem nach Süden orientierten eingeschossigen Wohnbereich schließt eine Garage mit knapp 25 m² an die bei der Dacheindeckung mit zu berücksichtigen war.
Es galt bei der Angebotserstellung planerische und gestalterische Aufgaben zu kombinieren um ein harmonisches Bild zu erzielen. So kamen uns auch planerische Aufgaben zu. Die Gestaltung der Ansichtsflächen hatte in diesem Fall eine besondere Bedeutung.
Nach 4 Wochen geprägt von intensiven Gesprächen und einer umfangreichen Planung bekamen wir den Auftrag. Eine Modernisierung die fast die komplette Gebäudehülle umfasste. Dachflächen, Fassadenteile, Photovoltaik mit modernster Speichertechnik und als krönenden Abschluss des zentralen Eingangsbereiches, eine Glasüberdachung mit Edelstahlbefestigung. Ein Auftrag bei dem uns im Vornherein klar war, dass dieser unser ganzes Knowhow abverlangt.
Die Dachsanierung
Das Dach, zwei aneinander in der Höhe versetzte Pultdächer, mit nur einer geringen Neigung von 12°. Die Besonderheit bestand darin eine geeignete Wärmedämmung herzustellen, die die Geschossdecke aus Beton energieeffizient dämmt. Ein Begehen des Bodenraums war nur unter schwierigen Voraussetzungen möglich, da dieser an der besten Stelle eine Standhöhe von nicht mal einem Meter aufzuweisen hatte. Also musste ein Zugang erschaffen werden, um den Zugang zum nicht genutzten Dachbodenraum zu ermöglichen, ist die Vollverschalung der Dachfläche teilweise demontiert worden. Der vorhandene Dachbodenraum war ausreichend groß um diesen mit einer Zellulose-Einblasdämmung in Höhe von 220mm zu isolieren. Der nachhaltige Zellulose-Dämmstoff zeichnet sich durch seine besonders diffusionsoffenen und klimafreundlichen Eigenschaften aus. Diesen haben wir mit unserer Isocell-Einblasmaschine lose auf die vorhandene Betondecke geblasen.
Des Weiteren haben wir ein wasserdichtes Unterdach mit einer Bitumen-Unterdachbahn der Firma Bauder erstellt. Dies war notwendig um der geringen Dachneigung entgegenzuwirken damit die Anforderungen der Fachregeln des Deutschen Dachdeckerhandwerk gewährleistet sind. Auf dem neuen Unterdach erfolgte die Dacheindeckung mit der matt-schwarz-engobierten Glattziegel Domino der Firma Creaton.
Als nachhaltiges Highlight wurde abschließend eine Photovoltaik-Anlage bestehend aus 20 schwarzen Monokristallin-Modulen auf der neuen Dachfläche montiert und durch die aus unserem Dorf befreundete Elektrofirma Kohl an einen Varta Batteriespeicher angeschlossen. Abgerundet mit Klempnerprofilen und Dachrinnen aus PREFA-Farbaluminium in der Farbe Anthrazit wurde so ein neues, schönes modernes, zeitloses Pultdach erstellt.
Sanierung der gartenseitigen Fassade – Vorgehangene hinterlüftete Fassade (VHF) mit Fassadendämmplatten aus Mineralwolle und einem PREFA FX12 Fassadenpaneel
Um die Fassade musste sich schon vor Beginn der Arbeiten gekümmert werden. Da eine Fassadenunterkonstruktion des Hersteller HILTI aus Aluminium geplant war, muss ein festes Verankerungsmauerwerk vorhanden sein. Vorab wurde ein Dübelauszugstest durchgeführt. Nach entsprechender Planung konnte die Montage des Fassadensystems ohne Probleme mit einer entsprechenden Typenstatik durchgeführt werden.
Die Dämmung und Verkleidung der Fassade (Nordseite mit dem Haupteingang sowie die Westansicht zum Rheinberger Stadtpark orientiert) sollte die klaren geraden Kanten und Strukturen des Hauses aufnehmen. Das gesamte Erscheinungsbild sollte modernisiert werden ohne den Charme des Hauses nachhaltig zu verändern.
Die Wärmedämmung des Fassadensystems besteht aus Mineralwolle mit entsprechender Luftschicht. Auf der Vollverschalung sind rückseitig weiße Fassadenpaneele und straßenseitig Anthrazitfarbene Fassadenpaneele des Models FX 12 vom Hersteller PREFA montiert worden. Die entsprechenden Abschlussprofile sind mit Ergänzungsmaterial handwerklich hergestellt worden.
Vordach aus Sicherheitsglas und drei Edelstahl-Strebsystemen
Als krönenden aber dennoch unscheinbaren Abschluss des Hauseingangs wurde ein individuell angepasstes Vordach aus Sicherheitsglas montiert. Die Befestigung des Vordaches erfolgte im Grundmauerwerk um die statischen Lasten nicht in die vorgehangene Fassade ein zu leiten. Das Vordach fügt sich mit seinen unscheinbaren Strebsystemen hervorragend in die neue Fassade ein.
Um einen schönen Eindruck von den geleisteten Arbeiten zu erhalten, haben wir abschließend Fotos mit einer Drohne erstellt, die Sie auch teilweise mit dieser Bewerbung erhalten.
Alles in einem eine umfangreiche und anspruchsvolle Sanierung die durch die überaus harmonische Zusammenarbeit mit dem Bauherrn sehr viel Freude bereitet hat.
[Nach dem Zweiten Weltkrieg war Ollk an der Neugründung des BDA in West-Berlin beteiligt. Er ist vor allem bekannt für seine Bauten in West-Berlin zur Nachkriegszeit und prägte den damaligen Bezirk Wilmersdorf architektonisch.] Quelle: Wikipedia
Seine Bauwerke findet man u.a. an prominenten Adressen wir dem Kurfürstendamm, Berliner Straße oder in der Bundesallee, Zahlreiche dieser Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz.